Windfahne

Die Windfahne

 

Warum Windfahne?

 

Wenn wir mit unserer Tochter segeln gehen, stellt uns das bisher noch immer vor das Problem, dass sie die ganze Zeit mehr oder weniger Betreuung braucht. Auf See kann sie leider nicht viel allein tun, da wir immer aufpassen müssen, dass sie nicht während einer Bewegung des Bootes mit der sie nicht rechnet irgendwo dagegen fällt. Somit mussten wir feststellen, derjenige der den Segeln Part übernimmt ist sozusagen Einhandsegler. Eines ist also klar, es muss ein gutes und sicheres Selbststeuersystem verbaut sein um sicher fahren zu können.

 

Den bisher verbauten Autopiloten haben wir in verschiedenen Situationen getestet und mussten leider lernen, dass er nur sehr begrenzt zum Segeln geeignet ist. Sobald ein wenig Seegang ist oder der Wind etwas böig, kommt der Autopilot nicht mehr klar. Siehe auch hier.

 

Das nächste ist der nicht ganz unerhebliche Stromverbrauch gerade wenn wir auf See unterwegs sind und der Autopilot viel steuern muss.

 

Die Alternativen waren nun also nicht sehr vielfältig:

 

Einen ordentlichen Autopilot für Segelboote anschaffen ist die eine - das würde aber bedeuten, dass auch unser ganzes Energiemanagement um diesen Posten erweitert werden muss, was zumindest die Anschaffung größerer Akkus bedeuten würde. Auch die Energieerzeugung durch den Windgenerator und das Solarpaneel würde dann nicht ausreichen. Die beiden Komponenten würden dann auch größer werden müssen. An dieser Stelle war dann klar, dass dieses Projekt ein nicht unerhebliches Budget benötigen würde.

 

 

Woher kommt unsere Windfahne

 

Was lag also näher als nach einer Windfahnen-Selbststeueranlage zu suchen? Aber hier kam dann der nächste Schreck. Das was angeboten wurde war entweder so teuer das es auch wieder außerhalb des Budgets lag oder aber es war Schrott. Nach kurzer Zeit habe ich mich bereits damit beschäftigt wo und zu welchen Konditionen man eine neue Windfahne kaufen kann, die für unser Boot ausreichend Kraft hat, da der Gebrauchtmarkt leider nichts zu bieten hatte was in Ordnung gewesen wäre. Aus all den Plänen wurde aber mangels Budget vorerst nichts. Auch den Selbstbau einer Bouvaan hatte ich kurz in Erwägung gezogen, jedoch aufgrund der recht großen Zahl der Arbeitsstunden die zum Bau erforderlich sein würden wieder verworfen.

 

Bis eines schönen Tages bei www.marktplaats.nl unter dem Suchbegriff „Windvaan“ eine gebrauchte aber eben fertig montierte Bouvaan zu finden war. Nach kurzer Zeit waren wir uns mit dem Verkäufer einig und das gute Stück inklusive der kompletten Baubeschreibung, die immer zu einer echten Bouvaan dazu gehört, wurde abgeholt. Das Einzige was bei uns nicht passte war die Halterung.

 

 

Wie kommt die Windfahne ans Boot

 

Den Halter der Anlage musste ich wegen unseres leicht negativen Spiegels und wegen des leicht über das Heck heraus stehenden Ruders ein ganzes Stück verlängern. Außerdem wollte ich wegen des Anlegens mit dem Heck zum Steg die Anlage schnell und einfach demontieren können.

 

Nach ein wenig überlegen und langem intensivem messen und anhalten am Boot war der Plan ausgereift den Grundrahmen der Windfahne zu verlängern und die Halterung im richtigen Winkel anzubauen um die Halterung auf einen Grundrahmen aufsetzen zu können der am Boot befestigt werden würde.

 

Also musste wieder ein bisschen Edelstahl bestellt werden. Wie schon für den Geräteträger habe ich auch diesmal wieder über die Firma Hörr Edelstahl bestellt. Die Bestellung kam recht zügig bei uns an.

 

So konnte ich beginnen den alten Halter abzuschneiden und den Grundrahmen soweit zu verlängern dass er für unser Boot ausreicht. Der schwierigste Schritt war das anschweißen des Halters, der ja im Winkel genau passen muss. Mit einer angefertigten Schablone ist aber auch das gelungen.

Zum Schluss habe ich aus 10mm starkem Flachstahl einen unter den Halter passenden Rahmen geschweißt, der an das Heck der Capricorne geschraubt wird. In den Flachstahlrahmen habe ich dann vier Gewinde geschnitten in die die Windfahne geschraubt wird. Um die Montage am Boot zu erleichtern habe ich außerdem kleine Haken an diesen Grundrahmen geschweißt auf den man den Halter der Windfahne zuerst anhängen kann, bevor man die Schrauben reindreht und anzieht.

 

Nun waren nur noch die Steuerleinen zu installieren. Dabei kam ich mal wieder zu dem Schluss, dass auf einem Boot der Größe der Capricorne ein so kleines Steuerrad mit einer so starken Untersetzung nichts zu suchen hat. So war also das nächste Projekt gleich gestartet. Umbau auf Pinnensteuerung.

 

Nachdem nun alles fertig ist und man sich im Cockpit viel besser bewegen kann als zu Zeiten des Steuerrades bin ich sehr froh diesen nicht unerheblichen Eingriff ins Boot gemacht zu haben.

 

Das Befestigen der Steuerleinen der Windfahne ist dadurch natürlich auch sehr viel einfacher geworden. Nach ein wenig experimentieren mit verschiedenen Klemmen sind wir dazu übergegangen die beiden Steuerleinen der Windfahne im Cockpit unter der Pinne entlang mit einer Edelstahlkette zu verbinden. An die Pinne haben wir einen Haken geschraubt auf den die Kette mit nur wenig Spiel gehängt werden kann.

 

 

Wie sich die Bouvaan bei uns bewährt hat ist hier nach zu lesen: Klick

Email: lars@wir-segeln-durch-den-alltag.de

Email: sandra@wir-segeln-durch-den-alltag.de

Copyright © All Rights Reserved