Der Weg zum Boot

Der lange Weg zum richtigen Boot

 

Das erste Boot. Wildflower Jolle

Ich könnte jetzt damit beginnen, dass wir eine Jolle aus Styropor kauften, die Lars mir als Badeboot unterjubeln wollte. Nun hatte dieses Badeboot rein zufällig einen Mast und Segel. Ich könnte jetzt damit weiter machen, dass ich mich im Winter nach dem Kauf des „Badebootes“ beim Skifahren verletzte und nun zeitlich limitiert durch mein lädiertes Knie nicht dazu in der Lage war unter dem Baum einer Jolle hin und her zu kriechen und dass Lars die Gelegenheit ergriff ein Kajütboot zu kaufen, das er ohnehin schon sein Leben lang hatte besitzen wollen.

Das zweite Boot. ollenkreuzer Orion 20J

So kamen wir zu einem quietschgelben sehr renovierungsbedürftigen Jollenkreuzer des Typs Orion 20, der in den ersten Tagen als wir es besaßen bestialisch nach Fisch stank weil er ewig im Wasser gelegen hatte ohne dass sich jemand darum gekümmert hatte, dass ein Boot eventuell mal Antifouling braucht. Er war zwar über und über mit Muscheln bewachsen, denen wir erst mal mit dem Spachtel zu Leibe rücken mussten aber er hatte eine Kajüte und lag deutlich stabiler im Wasser als die Jolle.

Das dritte Boot. Kleinkreuzer Jouet 22

Da er mir mit seinem Ballastschwert aber immer noch nicht stabil genug im Wasser lag und das kampieren darauf auch etwas anstrengend war, kamen wir schnell zu dem Schluss, dass wir etwas mit festem Kiel haben müssten. Da erschien uns ein Kajütboot der Marke Yachting France, Jouet 22, von 6,5m Länge als genau das richtige. Stabil und mit Platz für zwei Personen – super! Dieses Boot wurde dann einen Winter lang von uns komplett überholt und auf den Namen „Frida“ getauft. Leider havarierte es bereits in der ersten Saison ausgelöst durch jugendlichen Übermut auf der Nordsee vor Katwijk aan Zee. Interessanterweise genau an dem Tag im Jahr an dem drei Jahre später unsere Tochter Frida geboren wurde.

Boot Nummervier. Die Piewiet 700

Nun erwarben wir ziemlich schnell nach der Havarie das nächste Schiff, eine Piewiet 700. Mit ihr waren wir vollends zufrieden bis es uns mit unserer Tochter auf 7Metern doch zu eng wurde. Es war einfach zu anstrengend mit einem Baby an Bord gefühlt jedes Teil mindestens 3 mal täglich aus dem Weg zu räumen. Und 14 Tage Regenwetter auf einem 7m Boot mit Baby sind auch nicht das was ich schon immer mal erleben wollte. Es war nämlich eng – genau genommen sogar scheißeng.

Damit war dann der Entschluss gefallen – wir brauchen ein größeres Boot – und am besten gleich eines um die 30 Fuß damit man erst mal beim ausgewählten Boot bleiben kann und nicht gleich wieder ein größeres braucht.

Und wie wir so sind haben wir uns direkt auf die Suche gemacht und sind im strömenden Regen – es war August – was war das nur für ein Sommer - mit einem einjährigen Kind im Ergobaby auf Papas Rücken Boote besichtigen gegangen. Mit zunächst noch sehr kleinem Budget schauten wir uns ein Katastrophenboot nach dem anderen an. Und keines davon war dicht. In den meisten davon konnte man das Kind nicht mal was anfassen lassen ohne sich Sorgen machen zu müssen. Zum Schluss schauten wir uns noch eines an, dass zwar ein trockener Traum mit viel viel Platz war, das unserer Tochter scheinbar sofort auch gefiel – klar es hatte viiiiel Platz, dessen Preis aber leider – so wie das ja meistens ist wenn man etwas toll findet – jenseits von Gut und Böse war. Aber man kann es sich ja mal anschauen. Träumen ist ja erlaubt.

Um Weihnachten herum ging die Suche nach einem geeigneten schwimmenden Untersatz für uns drei dann weiter: aber irgendwie war da auch nicht so das richtige dabei. Es war entweder zu sportlich und das Cockpit zu wenig geschützt oder es war einfach nur eine riesige Baustelle. Irgendwie wurden wir mit keinem der Boote so richtig warm und ich war kurz davor auf ewig unsere kleine Piewiet 700 behalten zu wollen – die war ja schließlich genau das was wir wollten und in dem Zustand den wir gerne hätten – nur leider etwas zu klein.

Tja und was soll ich sagen –plötzlich hatte das Boot, das wir im letzten Sommerurlaub – oder eher Regenurlaub – so sehr angehimmelt hatten einen ganz anderen Preis. Da kam dann die Sache ins Rollen, alle Steine wurden in Bewegung gesetzt und plötzlich war das Boot von dem wir im vergangenen Sommer noch geträumt hatten unseres.

 

 

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