Staande Mast Route
Es geht nun doch weiter. Nix mit Zeeland. Es wird der Norden. Aber aus Rücksichtnahme auf unser seekrankes Kind nehmen wir den Weg binnen durchs Land. Die Staande Mast Route.
Am Tag nachdem wir in Stellendam angekommen waren trafen wir die Entscheidung, Staande Mast Route zu fahren. Dies wurde aber auch durch das Geschaukel an der Muring forciert. Es war dort nicht auszuhalten. Also ging es mit achterlichen fünf Windstärken in Rauschefahrt nur unter Genua Richtung Haringvlietbrug. Von dort aus schlugen wir den Weg in die Welt der Kanäle ein. Erst gegen 23 Uhr kamen wir in Dordrecht an, wo wir am Wartesteg für Jachten für die Nacht festmachten um die erste Brückenöffnung am Morgen zu nehmen.
Gesagt, getan. Morgens um kurz nach 6 ging es dann weiter. Frida schlief ungerührt des lauten Diesels direkt neben ihr in der Achterkajüte einfach weiter. Zu ihrer üblichen Zeit gegen 8 Uhr war sie dann auch wach und bekam ihr Frühstück serviert.
Das ganze Procedere Staande Mast Route hat erstaunlich gut funktioniert. Wir hatten erwartet, dass es nicht allzu toll für Frida ist, wenn der Diesel den ganzen Tag nur rattert. Aber eine Kanalfahrt scheint für Kleinkinder unheimlich interessant zu sein, weil es ständig neue Dinge zu sehen gibt. Frida fesselten besonders die vielen Enten und Vögel, die es zu sehen gab.
Und auch unter Deck konnte sie sich sehr gut allein beschäftigen. Nachdem ich mich mit ihr während eines Regenschauers nach unten verzogen hatte, beschäftigte sie sich geraume Zeit unten am Tisch mit ihren Duplo Steinen. Sie war den ganzen Tag wach ohne Mittagsschlaf. Das war aber auch gut so: denn während der Nachtfahrt durch Amsterdam sollte sie nach Möglichkeit schlafen.
Gegen Abend waren wir dann am Nieuwe Meer. Dort bereiteten wir Frida dann aufs Bett vor, wir selbst ruhten uns auch etwas aus.
In der Funkdurchsage hieß es, dass der Start an der Nieuwe Meersluis um 23:45h sein sollte. Pustekuchen.. es dauerte doch noch etwas länger. Man scheint uns absichtlich in die Irre geführt zu haben um sicherzustellen, dass alle rechtzeitig fertig sind und zügig in die Schleuse kommen. Die Brücken über der Schleuse öffnen nämlich nur für wenige Minuten, da unter anderem eine wichtige Eisenbahnverbindung darüber hinweg führt. Nachdem dann der Konvoi erst mal in der Schleuse war, war auch der größte Stress schon vorbei und Brücke um Brücke öffnete sich für uns. Die Nachtfahrt durch Amsterdam ist generell sehr reizvoll. Dennoch ist das Flair während der Wochenenden doch wesentlich schöner, wenn die Straßen belebt sind und man nicht, wie dieses Mal – wir sind schon mehrfach Nachts durch Amsterdam gefahren – unter der Woche fährt.
Wir hatten uns dieses Mal vorgenommen, doch in Amsterdam einen Hafen zu suchen nachdem wir die Nachtdurchfahrt hinter uns hatten. Deshalb steuerten wir gemeinsam mit einigen anderen aus unserem Konvoi den Sixhaven an. Der war aber wie immer voll. Der Wartesteg vor den Schleusen zum Kanal durch Noord Holland wurde deshalb von halb vier bis sieben Uhr unser Quartier für die Nacht. Im strömenden Regen und völlig durchnässt machten wir dort fest. War aber alles nicht so schlimm – denn Frida hat so wie erwünscht die gesamte Aktion Amsterdam verschlafen. Wenigstens einmal hat was geklappt… Weiterlesen
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